Daten im Bild.
Fotostory von Matthias Jung.

Was sind Daten eigentlich genau, wer erfasst sie und wer interpretiert sie? Mit dieser Fragestellung hat sich Matthias Jung einem Thema genähert, das für ihn neu war. Statt mit Einsen und Nullen, die in einer Cloud liegen, mit KI oder Festplatten beschäftigt sich der Fotograf normalerweise mit Theater- und Porträtfotografie, journalistischen Aufträgen sowie dokumentarischen Langzeitreportagen.

Autorin: Stefanie Gomoll

Nach dem Emscher-Projekt in Ausgabe 5 hat ihn Bockermann Fritze jetzt bereits mit der zweiten Fotostory für bf|acto beauftragt. „Das Thema Daten finde ich gerade deshalb so interessant, weil es so wenig greifbar ist“, unterstreicht Matthias Jung. Auf zwei Wegen hat er die Daten in den Griff bekommen. „Mir war klar, dass ich Porträts von Menschen
machen möchte, die mit Daten zu tun haben“, so der Fotograf. „Wenn Landschaften
vermessen werden und Drohnen fliegen, sind es immer noch echte Menschen, die Daten erfassen und interpretieren. Datenerfassung ist auch Handarbeit. Es kommt sogar noch vor, dass Menschen mit Bleistift und Strichliste an einer Ampelkreuzung sitzen“, staunt Matthias Jung.

Die Zeit zwischen den Porträtaufnahmen der Mitarbeitenden hat er für seinen zweiten
Erzählstrang genutzt: Bilder von Geräten, die Daten sammeln – von der Messlatte bis zur Drohne. „Sach- und Studioaufnahmen mache ich selten. Es war sehr interessant, mich
wieder intensiv damit zu beschäftigen.“

Verbindendes Element aller Aufnahmen ist das farbige Licht. „Es fasst Porträts und Sachaufnahmen zusammen“, so der Fotograf, „und es sorgt dafür, dass auch die Objekte leben.“ Mit dem Ergebnis ist er zufrieden. „Das geht mir nicht immer so“, verrät Matthias Jung mit einem Schmunzeln. Spaß hat ihm noch etwas anderes gemacht: „Jeder Job bringt neue
Erkenntnisse. Dieses Mal habe ich viel über die Denkweise innerhalb der
Ingenieurwissenschaften und die Planung von Großprojekten erfahren.
Das war sehr bereichernd.“

www.jungfoto.de